Bericht 24 Stunden Rudern - Heilbronn
Am 19. September um 16:00 Uhr trafen wir uns pünktlich mit Bernhard am Liegeplatz der ELSA. Direkt nach unserer Ankunft kontaktierten wir die Schleuse Kochendorf, um uns anzumelden. Uns wurde geraten, uns erneut zu melden, sobald wir die Schleuse erreichen.
Das taten wir auch: Die Antwort war, dass die Berufsschifffahrt Vorrang habe und wir etwa 50 Minuten warten müssten, da zwei Schiffe auf dem direkten Weg zur Schleuse waren. Dies stellte für uns zunächst kein Problem dar, doch die Minuten vergingen und nach einer Stunde des Wartens im Schleusenbereich war kein Schiff in Sicht.
Schließlich näherte sich langsam ein holländisches Schiff, dessen Einfahrt sich ebenfalls über eine gefühlte Ewigkeit zog. Wir entschieden uns, erneut beim Schleusenwärter anzurufen, und erfuhren, dass das zweite Schiff ebenfalls bald eintreffen sollte. Allerdings wurde uns mitgeteilt, dass wir aufgrund der notwendigen Schleusenvorgänge wieder mit weiteren 50 Minuten Wartezeit rechnen sollten.
In Anbetracht der fortschreitenden Zeit, und der drohenden Dunkelheit, beschlossen wir, den Schleusenvorgang abzubrechen. Es war klar, dass wir ansonsten nicht rechtzeitig in Heilbronn ankommen würden. Schließlich informierten wir den WMBC über unsere Entscheidung und sagten unseren extra reservierten Liegeplatz in Heilbronn ab.
Rückblickend hätten wir bei optimalem Ablaufproblemlos zweimal durch die Schleuse geschleust und unser Ziel erreicht. Leider stellte sich der Warteprozess als erheblich langwieriger heraus als erwartet.
Wir beschlossen, am nächsten Tag frühzeitig loszulegen, um rechtzeitig in Heilbronn anzukommen. Um 13 :30 Uhr starteten wir und riefen direkt die Schleuse an. Zu unserer Freude kamen wir sofort dran und konnten uns auch in Heilbronn problemlos anmelden.
Das Wetter war optimal: sonnig und mit Traumtemperaturen, war das Wetter schon mal kein Problem für unser 24 Stunden Rudern.
Auch die Schleuse in Heilbronn konnten wir ohne Wartezeit passieren, sodass wir gegen 16:30 Uhr Heilbronn erreichten. Das alles nicht ohne ein wenig Aufsehen zu erregen. So ein Meeresruderboot sieht man schließlich nicht alle Tage.
Um 18:00 Uhr starteten wir dann wie geplant unsere Rudertour.
Wir ruderten in Dreierteams, wobei zwei Personen ruderten und ein Steuermann bzw. eine Steuerfrau die Kontrolle über das Boot hatte. Die Positionen wechselten wir im Zweistundentakt, manchmal auch verkürzt auf eine Stunde. Erfahrene Ruderer schafften in dieser Zeit ungefähr 12 km.
Anfangs saßen wir in kurzer Ruderbekleidung im Boot, doch die Temperaturen sanken am Abend und in der Nacht schnell auf unter 10 Grad, was es für die Steuernden unangenehm machte. Dafür wurden wir mit einem sternenreichen Himmel und spiegelglattem Wasser belohnt. Trotz des Ausfalls der Elektrik konnten wir dank des Mondlichts, einer Kopflampe, sowie einer Fahrradlampe als Positionslicht sicher durch die Nacht rudern.
Vorsicht war beim Anlegen geboten, da der Steg durch die Feuchtigkeit rutschig war.
Pünktlich zum Sonnenaufgang um 07:00 Uhr zeigte sich die Sonne und brachte wieder angenehme Temperaturen. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter.
Während der Fahrt wurden viele Fragen zum Boot und unserem Vorhaben generell gestellt, die wir so gut es ging beantworteten, sodass die Zeit nur so verging. Walter und ich wechselten uns alle zwei Stunden im Boot als Verantwortlicher ab, damit wir eine stetige Mischung aus Belastung und Erholung hatten. lm Laufe des Tages fiel es uns manchmal schwer, die Augen offen zu halten, aber genau das war für uns auch ein Punkt, der trainiert werden musste.
Manch ein Ruderer wurde zum Wiederholungstäter, und wir fanden immer wieder zusätzliche kurzfristige Anfragen für die verbleibende Zeit bis 18:00 Uhr. So waren die 24 Stunden wunderbar ausgelastet.
Ein großes Dankeschön an alle, die immer pünktlich zum Wechsel erschienen sind, und so für einen
reibungslosen Ablauf sorgten. Auf unser 24 Stunden Tour schafften wir ca 130 Kilometer, die wir nur zusammen mit unseren Freunden der Heilbronner RG Schwaben schafften. Zudem die Strecke von Kochendorf, nach Heilbronn, und wieder zurück, was auch nochmal weitere 22 Kilometer sind.
Auch der ein oder andere Angler am Neckar verfluchte uns wahrscheinlich, denn diese konnten schon fast die Uhr danach stellen, wenn wir ca. alle zwei Stunden an ihrem Platz vorbeifuhren und dadurch die Fische verjagten. – Dennoch harrten sie geduldig aus.
Gegen 17:00 Uhr klärten wir nebenbei noch die Rückfahrt mit den Schleusen Heilbronn und Kochendorf, und die ELSA 2 trat im Sonnenuntergang ihren Heimweg an. Sie wurde sicher zu ihrem Liegeplatz zurückgerudert.
Wir hoffen, dass alle Teilnehmenden die mal etwas anderen Ruderkilometer genossen haben und bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben!
Wer sich über unser Projekt informieren möchte, kann dies auf unserer Website unter nachfolgendem Link tun.
https://www.haenselundgretel.org/
Ingrid und Walter